Hallo Freunde, Familie & Bekannte

Hier zu sitzen und unseren ersten Freundesbrief zu schreiben fühlt sich etwas komisch an.
Uns ist es jedoch wichtig, euch einen Einblick in unser Leben hier zu geben
und auch unsere Prozesse, unser Befinden, etc. mehr zu teilen. Auf Journi haben wir bisher kleine Alltagseinblicke gegeben, was wir auch weiterhin tun werden. Der Freundesbrief hingegen, wird etwas persönlicher.
Wir starteten die ersten 2 Wochen bei Vision for Africa, was wirklich gut war. Dort waren wir in einem geschützten Rahmen und versuchten uns langsam einzufinden.
In dieser Zeit kam Thomas mit zwei von seinen Jungs zu uns. (Thomas und Karin Amberg + ihre 3 Jungs Livio, Rafael und Flynn sind eine Schweizer Familie, welche seit 3 Jahren in Uganda leben. Seit einigen Monaten leben sie im Norden von Uganda, wo sie helfen und von Jesus erzählen.)

Sie kamen den weiten Weg von Kaabong nach Mukono, um uns in dieser Anfangszeit zu unterstützen. Mit ihnen gingen wir einen Kühlschrank einkaufen, SIM-Karten lösen, etc. Dies war für uns sehr wertvoll, da sie uns langsam in den ugandischen Alltag eingeführt haben. Neue Kultur, neue Menschen, andere Sprache, tiefere Standards bezüglich Sauberkeit, etc. Als sogenannter Muzungu wird man auf der Strasse auch ständig angestarrt. Muzungu bedeutet "Weisse" in Luganda, der einheimischen Sprache hier. An diese Dinge mussten wir uns erstmals gewöhnen und es gab Tage oder Momente, an denen wir möglichst schnell wieder zurück in die Schweiz wollten.
Nach diesen zwei Wochen zogen wir in das ehemalige Haus von Amberg's. In einem Land welches wir nicht kennen, plötzlich auf uns gestellt zu sein, war komisch. Ungewohnt, da wir in den letzten 18 Jahren immer in Gemeinschaft lebten. Dies vermissten wir sehr.
Bereits nach kurzer Zeit wussten wir wo einkaufen, die ungefähren Preise von Gemüse und Früchten, etc. Wir gewöhnten uns Schritt für Schritt an das Leben hier. Jedoch hatten wir kein Auto und mussten zu Fuss oder mit einem Boda-Boda (Töffli Taxi) einkaufen gehen.
Auch hatten wir innerhalb von den ersten paar Tagen 10-15 Jungs täglich auf unserem Gelände, welches Freunde von Robert sind. Robert, Auntie, Fridah und Timothy sind Einheimische, welche auf dem gleichen Gelände wie wir wohnen. Sie leben in einem eigenen kleinen, bescheidenen Haus (ohne fliessend Wasser und ohne Strom) im hinteren Bereich des Compounds.
Mit unserem Volleyball + einem Netz, gebastelt aus einem alten Moskitonetz, spielten wir Tag für Tag unzählige Stunden Volleyball. Auch haben wir ihnen gelernt UNO, Brandy Dog, Elferaus, etc. zu spielen. Wir kochten zusammen, haben zusammen in der Bibel gelesen und gebetet. Insgesamt hatten wir eine super Zeit und konnten neue Freundschaften schliessen. Dadurch war von Morgens bis Abends immer viel Betrieb.

So schön es auch war, ebenso anstrengend war es.
Innerliche Prozesse brauchten extrem viel Kraft. Das Leben in der Schweiz loszulassen löste viele gute Prozesse in uns aus, welche wir auch momentan teils noch durchgehen. Die meisten Tage fühlt es sich richtig an hier zu sein, jedoch gibt es auch Tage an denen alles nur mühsam erscheint. Vor allem die Herausforderung, dass wir immer Zeit zusammen als Familie verbringen. Denn in der Schweiz hatte jeder sein eigenes Leben, mit Arbeit, Freunden, etc. und hier sind wir rund um die Uhr zusammen. Dies ist schön, gleichzeitig herausfordernd. Was wir jedoch mit Sicherheit wissen ist, dass wir aufgrund der Führung von Gott hier sind. Sein Plan für unser Leben ist soviel besser als unsere eigenen Pläne. Daran halten wir uns, was uns hilft durch schwierigere Momente durchzugehen.

Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Wer zu mir gehören will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. - Matthäus 16:24
Nach 3 Monaten gingen viele wieder in die Schule. Dies war für uns erleichternd, da wir jetzt mehr zur Ruhe kommen können. Dies tut gut. Gleichzeitig war es auch schwer, zu wissen, dass sie in die Schulen gehen, wo sie geschlagen und schlecht behandelt werden. Dies ist hier traurigerweise Normalität. Jedoch können nicht alle in die Schule, da sich dies nicht alle leisten können. Die Schulen hier sind teuer und die Löhne tief. Aufgrund dessen muss priorisiert werden, welche Kinder in die Schule gehen können und welche bereits in einem jungen Alter arbeiten müssen, um die Familie durchzubringen. Wir hörten wirklich traurige Geschichten, welche uns emotional beschäftigen. Einige von unseren Freunden konnten wir finanziell unterstützen, damit sie die Bildung bekommen, die sie benötigen. Vielen Dank an alle die uns finanziell unterstützen. Dadurch konnten wir Kindern helfen und Familien mit Essen, etc. versorgen.
Hier Fotos von einer Primarschule:
(Diashow, um weitere Bilder zu sehen rechts auf den Pfeil klicken)
Einen weiteren Eindruck in das Leben einer armen Familie, welche wir unterstützen:
(Diashow, um weitere Bilder zu sehen rechts auf den Pfeil klicken)
Wie geht es uns individuell?
Nath
Die Zeit rennt auch in Afrika... :)
Es fühlt sich für mich nicht an wie 5 Monate, da diese Zeit für mich sehr, sehr intensiv war. Ich hatte überhaupt keine Zeit um erstmals in diesem Land anzukommen. Ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte Mal eine so intensive Zeit hatte, wie in den letzten 4 Monaten in Uganda...Ich war teils total überfordert. Hier genauer einzugehen würde zu weit gehen. Aber alles in allem hat es super Prozesse ausgelöst, wo Jesus mir Dinge aufzeigt, die ich vielleicht gewusst aber nicht wirklich erkannt habe. Was mich immer wieder wirklich ermutigt ist: Jesus beruft nicht die Starken, ER macht die stark, welche ER beruft.
Das erlebe ich sehr bewusst und lässt mich in seinen Armen ruhen!
Mirä
Ich hatte in meinem Leben noch nie so viele up's und down's, wie in den letzten Monaten. Ich war hin- und hergerissen zwischen: Ja, ich will mein Leben meinem himmlischen Papa ganz zur Verfügung stellen und ist es wirklich wahr, dass wir jetzt hier in Uganda leben und ich mein altes Leben hinter mir lassen muss? Nie hätte ich mir das ausgesucht und trotzdem weiss ich, dass es richtig ist. hmm.. Ende Februar hatte ich diesen Bibelvers gelesen..
Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles, sagt Gott was ihr braucht und dankt ihm. Dann werdet ihr Gottes Frieden erfahren, der Grösser ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.
Philipper 4:6/7
Zum x-ten Mal las ich dies und es berührte mich sehr. Vor allem das Wort "dann".
Ich sehnte mich in meinem Herzen nach Frieden und Ruhe. Mir wurde erneut bewusst, dass ich meine Sorgen (Angst um meine Girls hier, hier fremd zu sein, aufzufallen und die Frage wie es hier und in dem Weltgeschehen weitergeht) Jesus abgeben darf. Also gab ich IHM bewusst alles, was mich belastete ab und erlebte wunderbar wie Frieden und Ruhe einkehrte. Danke Jesus für diesen Tipp :)
Durch diesen Prozess sehe ich wieder das Gute und ich habe allen Grund dankbar zu sein!
Joy
Ich fühle mich hier in Uganda seit Tag 1 sehr wohl und fühle mich wirklich Zuhause angekommen! Der "Lifestyle" hier gefällt mir und auch die Art der Menschen entspricht mir:) Es ist jedoch auch wirklich herausfordernd die Armut zu sehen..
Kinder mit zerfetzten Kleidern, aufgeblasenen Bäuchen, etc. :/ Ich würde hier unglaublich gerne ein Programm oder etwas mit kleinen Kindern starten und ihnen in erster Linie die Liebe von Jesus zeigen/weitergeben! So nahe mit der Familie zusammen zu leben ist für mich nicht einfach, aber auch gerade dadurch lernt mir der Heilige Geist viel. Auch meine Freunde vermisse ich sehr, wenn ich aber auf Jesus schaue und mich erinnere warum und wofür wir hier in Uganda sind, hilft dies sehr. :)
Ajana
Die jetzt fast 5 Monate in Uganda waren gemischt von Freude, Wachstum in meiner Beziehung zu Jesus, Zweifel, Trauer und vielen Prozessen vom loslassen.
Meine Freunde & Familie zurücklassen, sowie meinen Job, welchen ich geliebt habe und mein selbstständiges Leben aufzugeben war und ist auch jetzt noch herausfordernd.
Immer wieder kämpfe ich zwischen einem Leben, welches ich mir selbst ausmale und Gottes Plänen für mein Leben. Mittlerweile kann ich jedoch mit grosser Überzeugung sagen, dass Gottes Pläne soviel besser sind, als meine eigenen. Mir und meinem Herz geht es so gut, wie noch nie zuvor. Meine Beziehung zu Jesus ist tiefer als jemals zuvor und dafür musste mich Gott aus den vielen Ablenkungen in der Schweiz herausnehmen. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Es drängt mich, möglichst vielen Menschen hier von Jesus zu erzählen, ihnen im Alltag zu helfen und ihnen mit viel Liebe zu begegnen.
God is good!!
Lejah
Am Anfang hatte ich sehr Mühe, dass wir überall die Attraktion sind. Denn egal wohin wir gingen, wir wurden immer angestarrt.
Ungefähr in der dritten Nacht bekam ich ein Bild vor Augen, ich wusste, das kommt von Jesus. Dort erkannte ich unsere Familie mit ein paar Einheimischen, die in einem Warteraum standen. Wir waren völlig getarnt. Am nächsten Tag gingen wir nach Mukono, um eine Sim Karte lösen zu können. Ajana und Mirä gingen in einen Warteraum voller Einheimischen. Sie berichteten uns, dass sie nicht angestarrt wurden. Bis jetzt merken wir, dass Gott uns weiterhin in den verschiedensten Situationen tarnt. Dies ermutigt uns alle sehr.
Nyah
Mir geht es grundsätzlich gut aber es gibt immer wieder up’s and down‘s und Momente, wo man einfach zurück in die Schweiz möchte. Grundsätzlich gefällt mir jedoch das Leben hier in Uganda.
Ca. nach 3 Monaten kamen 2 Schweizer Familien von Unterseen nach Uganda. Sie kamen einmal zu uns nach Hause und da hat dann die Mutter einer Familie mitbekommen, dass ich mir eine Ukulele kaufen wollte. Dann kamen sie noch ein zweites mal zu uns und sie hatte eine Ukulele dabei… Sie hat mich dann gefragt, ob ich die Ukulele gerne möchte und ich habe natürlich "Ja" gesagt. Sie hat mir dann noch gesagt dass sie die Ukulele mitgenommen hatte, um sie hier jemandem zu schenken… sie hätte die Ukulele nicht mehr nach Hause genommen.
Das freut mich sehr und jetzt bin ich fleissig am üben.
Dankeschön!
Wir hatten die Ehre, dass Ruth und Theo (Eltern von Mirjam) uns besuchten. Sie waren bei uns für 3 Wochen, was wirklich wunderschön war. Mit ihnen haben wir ebenfalls die Safari gemacht, was unbeschreiblich war.
Ein riesen Dankeschön habt ihr die Reise auf euch genommen um uns zu sehen. Wir haben die Zeit genossen!!
Saturday fellowship
Vor ein paar Wochen hatten wir auf dem Herzen ein "Projekt zu starten.
Jeden Samstag treffen wir uns mit Jugendlichen von der Umgebung, welche ebenso unsere Freunde sind. Wir spielen zusammen Volleyball, essen Abendessen und wenn es dunkel wird, machen wir auf unserem Platz ein Lagerfeuer. Sitzend, ums Lagerfeuer, fangen wir an zu worshipen und lassen dem Heiligen Geist Raum, um zu jedem einzelnen zu sprechen. Wenn jemand einen Eindruck hat, etwas teilen möchte was sie beschäftigt oder sonstiges kann man dies ungezwungen tun. Die letzten Male haben wir dies soo unglaublich schön erlebt. So viel hat schlussendlich zusammengepasst und Fragen bezüglich der Bibel konnten angeschaut und diskutiert werden. Alle sind wirklich hungrig Jesus mehr und mehr zu erleben und wir können bereits jetzt sehen, wie sich einige verändern, was uns riesig freut. Auf jedenfall werden wir dies weiterführen.
Zusammen kochten wir Matooke (Kochbananen)
Dies steht in nächster Zeit an:
Momentan wohnen wir noch in Mukono. Jedoch sind wir seit einiger Zeit alles am organisieren, was wir in Kaabong (dort wo Amberg's seit einigen Monaten leben) brauchen.
Unser Plan ist es in den nächsten Wochen das erste Mal mit einer Ladung nach Kaabong zu fahren. Ein paar Wochen darauf, möchten wir dann mit all unseren Sachen umziehen. Den genauen Zeitpunkt wissen wir noch nicht genau. Da wir in Uganda sind, nehmen wir Tag für Tag spontan :)

Wir freuen uns euch zu einem späteren Zeitpunkt mehr erzählen zu dürfen :)
Danke für alle welche mit uns verbunden sind, uns finanziell sowie praktisch unterstützen und uns im Gebet mittragen.
Lovely greetings from the finger family
Viiiielen ❤️lichen Dank für euren Einblick! Ich bin immer wieder begeistert von euch als Familie wie JESUS in euer Leben reden durfte/darf und ihr seinem Ruf gefolgt seid! ER führt euch Tag für Tag, Schritt für Schritt! Ich habe euch alle 6 sehr lieb and i miss you! Eine ganz feste Umarmung für Jedes Fingerli!! 💟Rahel